Verleihung des nationalen Integrationspreises der Bundeskanzlerin

Der nationale Integrationspreis wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen um für all diejenigen ein Forum zu bieten die sich nachhaltig und wirkungsvoll für die Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland einsetzen. Bei der Verleihung im Kanzleramt lobt die Kanzlerin die diesjährigen Preisträger als Vorbilder für ihr gesellschaftliches Engagement. Der Migrantinnenverein Düsseldorf e.V. war mit seinem Projekt „starke Frauen“ unter den 10 besten Projekten mit dabei. Wir haben mit Dr. Esma Cakir- Ceylan nach der Preisverleihung gesprochen.

„Frau Cakir- Ceylan, wie kam es zu dieser Preisverleihung, können sie uns schildern welche Projekte gekrönt wurden und wie sie ausgewählt wurden?“

Cakir-Ceylan: „Die Bundeskanzlerin verleiht jedes Jahr den nationalen Integrationspreis auf Bundesebene. 33 vorschlagsberechtigte Verbände schlage eine vorbildliche Initiative vor. Unter diesen vorgeschlagenen werden die 10 besten Projekte nominiert und ausgewählt. Unser Projekt “starke Frauen“ wurde von der Alevitischen Gemeinde Deutschland als vorbildliches Projekt vorgeschlagen. Eine unabhängige sechs-köpfige Jury der Bundeskanzlerin hat unser Projekt als eine von 10 beispielhaften Projekten gekrönt und vorgestellt.

Ein weiteres Projekt war z.B. dass den aus den Kriegsgebieten Geflüchteten in regelmäßigen Abständen ein Schwimmkurs angeboten wurde. Bis sie schwimmen gelernt hatten.

Noch ein weiteres Projekt hatte mit der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu tun.

Den ersten Platz hat die Bundeskanzlerin an die Apothekerkammer Rheinland Pfalz verliehen, die mit einem Projekt dafür gesorgt hat, dass Apotheker aus Syrien zunächst Fach-Deutsch gelernt haben und dann in kürzester Zeit ihre Approbation in Deutschland bekommen und dann in einer Apotheke arbeiten konnten.“

„Erzählen sie uns bitte über das Projekt „starke Frauen“. An wen richtet sich das Projekt? Welche Ziele verfolgen sie damit?“

„Starke Frauen“ richtet sich an alle Migrantinnen und geflüchtete Frauen. Auf der einen Seite will das Projekt die Generationenkonflikte zwischen Mädchen und Frauen aufgreifen, eine Kommunikationsgrundlage schaffen und zur Konfliktlösung beitragen. Auf der anderen Seite geht der Verein aber davon aus, dass Migrantinnen im Alltag mehrfachbelastet sind und im Alltag empowert werden müssen. Das tun wir in unserem Projekt:

Wir organisieren Gesprächskreise, Seminare, Workshops, Info-Abende und sorgen für Gespräche in geschützten Kreisen.“

„Wie und wo engagiert sich der Migrantinnenverein Düsseldorf noch?“

Wir haben eine aktive Rolle im feministischen Aktionsbündnis in Düsseldorf und sind gut mit anderen Frauenorganisationen vernetzt. Wir kooperieren viel mit der Ortsvertretung DaMigra und veranstalten gemeinsam Veranstaltungen für MutMacherinnen. Außerdem haben wir ein erfolgreich durchgeführtes Jugendbildungsprojekt, in dem Jugendliche kreativ ihre eigenen Themen in einer Schreib- und Videowerkstatt ausarbeiten.

Im Übrigen befassen wir uns mit allen Themen, mit denen sich eben auch die Frauenpolitische Arbeit befasst. Außerdem führen wir gemeinsam mit unserem Dachverband den Bundesverband der Migrantinnen diverse Veranstaltungen durch.

„Wie planen sie ihre Angebote? Wie können die Frauen Kontakt zu ihnen aufnehmen?“

„In der Regel erarbeiten wir ein halbes bis ein Jahr vorher unser Programm. Einige Veranstaltungen finden auch spontan ohne Vorlaufzeit statt. Über den persönlichen Kontakt oder per E-Mail sind wir gut erreichbar.“

 

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