Über Uns

Der Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V. ist ein unabhängiger, überparteilicher und demokratischer Zusammenschluss der in Deutschland lebenden türkeistämmigen Migrant*innen und wurde 2005 in Köln gegründet. Derzeit sind wir mit 10 Vereinen und weiteren 13 Ortsgruppen bundesweit vertreten. Im Deutschen Frauenrat und bei DaMigra sind wir in den entscheidenden bundesweiten Gremien Mitglied. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Kooperationspartner in Gewerkschaften, Politik und Kultur.

Seit unserer Gründung setzen wir uns ein für ein friedliches und solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft – für eine gleichberechtigte und eigenständige Teilhabe der Migrantinnen, und eine Gesellschaft ohne Diskriminierung und Ausgrenzung ein.

Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund kommen hier zusammen, Hausfrauen, Alleinerziehende, Angestellte, Arbeiterinnen, Studentinnen, Schülerinnen. Was uns alle verbindet ist der Wunsch nach besseren Lebensbedingungen, für die wir uns gemeinsam einsetzen und entlang unserer Forderungen stark machen.

Die Arbeit vor Ort

In unseren Vereinen und Ortsgruppen bieten wir Migrantinnen eine Plattform, sich mitzuteilen, in einem geschützten Raum spezifische Probleme der Migrant*innen zu kommunizieren und selbst aktiv zu werden. In den Stadtteilen vor Ort, überall wo Frauen und Migrant*innen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, knüpfen wir Kontakt mit den Frauen, um eine erfolgreiche Arbeit umsetzen zu können. Die Inhalte und die Gestaltung der Aktivitäten richten sich vorrangig nach den Interessen und Bedürfnissen der Frauen vor Ort: Dies kann in Form eines Frauencafés sein, das zum gemeinsamen Gespräch einlädt, ein Themen- und Diskussionsabend, Bildungsreisen und Ausflüge in kulturelle Einrichtungen Veranstaltungen zu aktuellen und (frauen-)politischen Themen. Je nach Vereinsprogramm besteht die Möglichkeit der Teilnahme an regelmäßigen Angeboten wie in der Chor AG, Tanz AG oder auch Theater AG. Derzeit sind wir in folgenden Städten mit Frauengruppen/- vereinen vertreten: Berlin, Hamburg, Bochum, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Rüsselsheim, Mannheim, Karlsruhe, Göppingen, Geislingen, Nürnberg und München.

Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit!

Frauen arbeiten häufiger im Niedriglohnsektor, in prekärer Beschäftigung oder in Teilzeit. Insbesondere türkeistämmige Migrantinnen arbeiten in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen wie Minijobs. Es fehlt an guter, geregelter Arbeit und sozialversicherten Jobs. Vielen Frauen droht die Altersarmut durch Arbeit in Teilzeit oder schlecht bezahlte Jobs. Zusätzlich sind Frauen mit der Haushalts-, Pflege-, und Sorgearbeit belastet. Sie bekommen trotz gleicher Arbeit nach wie vor 21 Prozent weniger Gehalt als Männer und die Rentenlücke ist weitaus höher mit 40 Prozent. Wir fordern deshalb:

• Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit und gute Arbeitsverhältnisse!

• Sozialversicherungspflicht ab dem 1. Euro! •

• Eigenständige Arbeitserlaubnis – unabhängig vom Ehemann

• Ausweitung und Stärkung der Weiterbildung für Migrantinnen

Nein zu Gewalt an Frauen! Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung.

Egal wo und aus welchen Motiven sie passiert. Und dennoch: Die Gewaltbetroffenheit von Frauen steigt erschreckend. In den europäischen Staaten ist jede dritte Frau schon einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Patriarchale Denk- und Machtstrukturen, die Gewalt gegen Frauen zur Folge haben, müssen konsequent bekämpft werden. Deshalb muss die Istanbul-Konvention ohne Vorbehalte umgesetzt werden.

• Mehr Schutz und Aufklärung für Migrant*innen

• Finanzierung und Ausweitung von Anlaufstellen und Frauenhäusern

• Ein ehegattenunabhängiges Aufenthaltsrecht

• Strafverfolgung und angemessene Bestrafung von sog. Trennungstötungen

Wir wollen Frieden!

Kriege und bewaffnete, vor allem regionale und innerstaatliche Konflikte haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Gerade Frauen und Kinder werden oft gezielt attackiert und geraten zwischen die Fronten und werden Opfer von Kriegsgewalt. Frauen und Mädchen stellen rund die Hälfte der weltweit mehr als 68 Millionen Menschen auf der Flucht dar.

• Fluchtursachen bekämpfen – nicht Geflüchtete!

Gemeinsam für ein gleichberechtigtes Leben!

Wir wollen uns gemeinsam mit allen in Deutschland lebenden Frauen für ein gleichberechtigtes Leben einsetzen. Für eine Verbesserung unserer Lebenssituationen und die Förderung des Zusammenlebens müssen wir uns gemeinsam einsetzten. Deshalb ist es eine unserer Hauptaufgaben als Migrantinnen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland gefunden haben, deutsche Frauen und Migrantinnen anderer Nationalitäten auf Grundlage von gemeinsamen Forderungen zusammen zu führen. Frauen egal ob jung oder alt, sind in der heutigen Gesellschaft nicht gleichgestellt. Damit junge Frauen und Mädchen gleichberechtigt ihren Weg gehen können, ist es für den Verband der Migrantinnen wichtig, auch junge Frauen in ihren Reihen zu organisieren. Deshalb sagen wir:

• Nein zu Spaltung und Ausgrenzung!

• Nein zu Rassismus – für ein solidarisches Zusammenleben!

• Förderung und Ausbau von sozialen, kulturellen, sprachlichen und berufsorientierten Maßnahmen für Migrantinnen!

 

Um den Lesefluss nicht zu unterbrechen, wird in dieser Selbstdarstellung auf gendergerechte Sprache verzichtet. Soweit personenbezogene Bezeichnungen angeführt sind, beziehen sie sich auf alle Menschen, unabhängig ihres biologischen oder sozialen Geschlechts.