Durch den Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos hat sich die Situation der Geflüchteten drastisch verschärft. Das Lager ist fast vollständig ausgebrannt. Eigentlich ist die Aufnahmekapazität des Lagers in Moria auf 2800 Menschen begrenzt. Vor dem Brand lebten rund 13.000 Geflüchtete, darunter über 4.000 Kinder in diesem Lager. Sie sind jetzt obdachlos, ohne jegliche Versorgung und sind komplett auf sich allein gestellt. Die Menschen schlafen derzeit auf den Straßen und in den Wäldern.
Schon vor dem Brand waren die Zustände in Moria katastrophal. Es herrschten menschenunwürdige Lebensumstände, das Lager war völlig überfüllt.
Die Sicherheit von Frauen und Kindern war nicht gewährleistet. Ein möglicher Ausbruch der Corona-Pandemie in den überfüllten Flüchtlingslagern, die eine Katastrophe auslösen konnte, wurde schon im Frühjahr thematisiert, aber nicht gehandelt! Aber auch vor Corona waren die Zustände im Lager unhaltbar. Nun ist die Situation völlig unerträglich. Ein sofortiges Handeln ist bereits überfällig!
Grund für die Eskalation der Situation in Moria ist die ausbleibende Hilfe und dafür muss sich nun die Europäische Union verantworten. Es sind die Regierungen Europas, die seit Jahren eine Politik der Abschottung und des Sterbenlassens führen.
Über 170 deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise haben sich dazu bereit erklärt, mehr Schutzsuchende aufzunehmen. Innenminister Seehofer darf die Aufnahme der Geflüchteten nicht mehr länger blockieren!
Wir, als Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V. fordern:
- Die Öffnung der Grenzen und die sofortige Evakuierung aller Geflüchtetenlager.
- Sichere Fluchtwege und eine Entkriminalisierung der Seenotrettung.
- Fluchtursachen bekämpfen, nicht Geflüchtet
- moria