Frauenhäuser endlich finanziell absichern

220514-demo-frauenhaeuser-03-jpgSeit nunmehr 40 Jahren gibt es Frauenhäuser in Deutschland, die Finanzierung ist indes noch immer nicht einheitlich geregelt

Jede Frau in Bedrängnis muss Schutz und Hilfe finden können – dies fordert die Nationale Armutskonferenz (nak) und mit ihr seit Jahren zahlreiche Frauenorganisationen. Denn: Bis heute ist die Finanzierung von Frauenhäusern noch immer nicht entsprechend geregelt.

„Die häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt in Deutschland zu. Dass eine für den Schutz von Frauen so wichtige Einrichtung wie das Frauenhaus bundesgesetzlich nicht einheitlich und klar geregelt ist, ist nicht akzeptabel“, so Dr. Frank Johannes Hensel, Sprecher der nak.

Ausstattung von Frauenhäusern hängt von Kommunen und Bundesländern ab
Der Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik von 2015 zufolge, wurden im vergangenen Jahr mehr als 104.290 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Mittlerweile gibt es seit 40 Jahren Frauenhäuser in Deutschland. Ihre Ausstattung hängt jedoch weitgehend von den jeweiligen Kommunen und Bundesländern ab. Bislang gibt es nur in Schleswig-Holstein ein Landesgesetz, das die Finanzierung sichert.

Bundeseinheitliche Finanzierung, um Schutz zu gewähren 
„Nur eine bundeseinheitliche Finanzierung der Frauenhäuser kann sicherstellen, dass jede gewaltbetroffene Frau mit ihren Kindern sicheren, schnellen, unbürokratischen Schutz und bedarfsgerechte Unterstützung im Frauenhaus findet“, so Hensel.

Gewaltschutz von Frauen durch Istanbul-Konvention voranbringen
Den Schutz von Frauen vor Gewalt zu verbessern, fordert die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) auch in Verbindung mit der ausstehenden Ratifizierung der Istanbul-Konvention durch die Bundesregierung. Denn in der Konvention sind systematische und nachhaltige Maßnahmen zum Schutz vor Frauen vorgesehen.

Seit 1991 gibt es die deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks EAPN (European Anti Poverty Network), die Nationale Armutskonferenz (nak). Sie ist ein Bündnis von in Deutschland tätigen bundesweiten Organisationen, Verbänden und Initiativen, die sich für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung einsetzen. Als Alleinstellungsmerkmal nennt die nak, dass konsequent Menschen mit Armutserfahrung in die Verbandsarbeit einbezogen werden.

Quelle:frauenrat.de

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