Equal Pay Day 2022


„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“ – unter diesem Motto gehen wir seit Jahrzenten auf die Straße, um gegen die ungleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern laut zu werden. Und gerade der Equal Pay Day am 07.März bietet uns eine wichtige Bühne dafür. Denn dieser Tag kennzeichnet den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern theoretisch unbezahlt arbeiten. Die sogenannte Gender Pay Gap – also der Abstand zwischen den durchschnittlichen Stundenlöhnen von Männern und Frauen – beträgt nämlich heute immer noch 18%. Wenn Männer also ab dem 01. Januar entlohnt werden, würde das bedeuten, dass Frauen erst ab dem 07. März gegen Lohn arbeiten. Das sind für Frauen ganze 65 Tage Arbeit ohne Lohn. Um auf diesen Missstand hinzuweisen, begehen wir symbolisch an diesem Tag den Equal Pay Day und fordern ein, endlich für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn zu erhalten. Seit über 50 Jahren gibt es den Equal Pay Day schon und er wurde 1966 in den USA von verschiedensten Frauen- und Bürgerrechtsorganisationen, sowie Gewerkschaften ins Leben gerufen. So nehmen auch wir diesen Tag zum Anlass, um unseren Forderungen für die Gleichberechtigung der Frau Gehör zu verschaffen.

Es sind besonders wir Frauen, die während der Krise in den sogenannten „systemrelevanten“ Berufen beschäftigt waren und weiterhin sind. Wir sind es größtenteils, die in Pflege, Erziehung oder im Einzelhandel unter prekären Bedingungen arbeiten und massiv unterbezahlt sind. 61% der Beschäftigten im Niedriglohnsektor sind Frauen. Während der gesamten Coronakrise in den vergangenen zwei Jahren haben die wenigstens von uns ihre versprochenen Corona-Boni überhaupt erhalten oder mussten sich mit nicht nennenswerten Beträgen zufriedenstellen. Während der gesamten Pandemie hieß es dauernd, für nichts sei Geld da. Doch während die Beschäftigten in der Pflege weiterhin auf ihre Corona-Zuschüsse warten und viele von ihnen ihre Jobs hinschmeißen, weil sie der enormen Belastung durch Personalmangel nicht mehr hinterherkommen, kann die Bundesregierung aktuell beschließen, 100 Milliarden in die Aufrüstung der Bundeswehr stecken. Dazu kommt, dass Frauen durch vorherrschende Rollenbilder eher in unterbezahlten Berufen oder in Teilzeit arbeiten. So sind es zudem häufig Frauen, die zusätzlich noch die Care-Arbeit übernehmen. 

Selbst zwischen Frauen und Männern mit den gleichen „arbeitsmarktrelevanten Eigenschaften“, also mit der gleichen Ausbildung oder mit dem gleichen Studium, besteht ein Lohnunterschied von 6%. Gegen all diese Umstände sind wir am Equal Pay Day laut! 

Die Frauen und Beschäftigten, die seit Februar in den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst  um höhere Löhne kämpfen brauchen endlich Löhne, die zum Leben reichen! Wir fordern deshalb am Equal Pay Day:

  • Die Aufwertung frauendominierter Berufe durch bessere Bezahlung und flächendeckende Tarifverträge
  • Die gerechte Aufteilung und angemessene Entlohnung von Care-Arbeit
  • Sozialversicherung ab dem 1. Euro!
  • Absolute Lohntransparenz
  • Und endlich gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
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