Wir nähen Schutzmasken aus Solidarität!

—Nähaktion von dem MigrantinnenVerein Berlin e.V. in Kooperation mit dem DaMigra e.V. und Gesundheitskollektiv Berlin e.V.

Diese Arbeit wurde wieder einmal uns überlassen. Deshalb nähen wir diesmal aus Solidarität. Denn die Solidarität hält am Leben!

Masken waren und sind seit Beginn der Pandemie die wichtigsten Güter und zugleich Mangelware.

Dabei müssten leicht und kostenlos erhältliche Masken auf der Liste der “Corona-Maßnahmen” ganz oben stehen, es kam aber anders.

Sie waren zu Beginn der Pandemie zunächst kaum erhältlich, und später nur noch zu horrenden Preisen. Jede/r war gezwungen, ihre/seine eigenen Lösungen zu finden.

Und so setzten sich Frauen* wieder an die Nähmaschinen. Wer keine hatte, griff zu Nadel und Garn. Sie nähen und nähen immer weiter.

Wieder einmal waren es wir Frauen, die die Aufgabe übernahmen!

Wir sehen aber trotzdem nicht von unserer Forderung nach leicht und kostenlos erhältlichen Masken ab – genauso wie wenig wie von unserer Forderung absehen, dass sämtliche Probleme, die die Corona-Krise den Frauen beschert hat, dringend gelöst werden müssen!

Trotzdem nähen wir weiter – aus Solidarität!

Nesli Kavi: Heute nähten wir gemeinsam als Migrantinnenverein Berlin e.V. und DaMigra e.V. Schutzmasken aus  Solidarität. Ich sagte mit dem Gedanken, dass die Solidarität gut und behilflich ist, sofort zu. Gemeinsam sind wir stark. Wir kamen fünf Frauen* zusammen und nähten Schutzmasken für die Alten, Mütter und Kinder. Zwei davon habe ich meinen Nachbarn verschenkt. Beide sind in ihren 80ern und konnten ohne Schutzmasken nicht zum Arzt gehen. Sie freuten sich sehr darüber, wenn sie hörten, dass sie sie verschenkt bekamen. Ich bin auch sehr froh, dass ich ein Teil der Solidarität sein konnte.  Ich setze mich für Menschen immer wieder gern ein.

Tülay Karataş: Die Pandemie, die seit 2 Monaten unser Leben durcheinander brachte, bewies uns, wie wichtig  die Solidarität war. Als Verein suchten wir uns durch verschidene entwickelten Methoden die Lösungen aus, damit wir mit so wenig Schaden wie möglich davonkommen konnten. Als die Pandemie zuerst ausbrach, hatten wir alle Schiwierigkeiten, uns Schutzmasken zu besorgen. Der Stress davon belastete uns. Aus diesem Grund wollte ich gern die Nähaktion aus Solidarität von DaMigra gern unterstützen. Deshalb machte ich heute mit anderen Freundinnen*  beim Nähen mit. Es fühlte sich gut an, wenn ich daran dachte, dass diese Schutzmasken an die Bedürftigen gingen. Ich bin froh, dass ich der Solidarität damit beitragen konnte. Ich hoffe, dass die bedürftigen Menschen sie nutzen und leben gesund ohne Corona.

Aysun Çiçek: Es war tatsächlich eine super Nähaktion, die wir mit DaMigra gemeinsam  machten. Ich bedanke mich bei allen, die es konzipiert und mitgemacht haben. Heute nähten wir Hand in Hand ziemlich viele Schutzmasken. Trotz meines gebrochenen Arms machte ich sehr gern mit, denn es freut mich sehr, selbst wenn ich auch wenig dazu Beitrag leisten kann.  Ich bin der Meinung, dass Corona uns allen eine Lektüre erteilte. Selbstverständlich sind die Schmerzen sehr hoch. Viele Probleme tauchen noch in den Haushalten auf.  Die Frauen* rechnen  mit sich selbst ab. Ich gehöre auch dazu. Es gab so viele Dinge, die ich nicht merkte oder verschob. Es tut mir weh, mir jetzt sie einzusehen. Ich sage mir : “wenn ich schon all das gewusst hätte, was ich heute weiß…“ und dann höre wieder auf. Das Leben ist natürlich solange schön, wenn man teilt. Schön, dass es Migrantinnenverein Berlin e.V. gibt. Dort versuchen alle etwas zu schaffen und zu teilen. Ich sehe, dass wir aus dem Nichts etwas schaffen. Ich bin der Meinung, dass auch Corona erst nachlassen wird, wenn wir teilen.

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