Solidarität mit den Geflüchteten und Seenotretter*innen!

In Europa herrscht gegenwärtig eine Stimmung der Verrohung. Die herrschende Politik führt eine Kampagne der Unmenschlichkeit. Menschen fliehen in den Booten, vor Krieg, Verfolgung, Vergewaltigung, Versklavung oder Hunger. Diese Boote sind oft in Seenot und trotz dessen erhalten sie keine Hilfe.

Im Juni sind 629 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Seit Jahresanfang waren es mehr als 1400 Menschen, weil Italien, Malta und die anderen EU-Staaten die Schiffe der Rettungsorganisationen am Auslaufen hindern und die Crews kriminalisieren. So geht das Sterben im Mittelmeer immer weiter.

Wie nie zuvor waren die Abschottungspolitik und die Hetze der europäischen Länder maßlos und menschenverachtend wie heute. Sei es gegen Geflüchtete und Migranten als auch gegen die solidarischen Menschen und Organisationen, die den Ertrinkenden Hilfe leisten. Der Kapitän des Schiffes Lifeline, Claus-Peter Reisch, rettete als Teil der zivilgesellschaftlichen Initiative Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer und steht heute in Malta vor Gericht. Er weigerte sich, die Geretteten nach Libyen auszuliefern, in ein Land in dem ihnen Vergewaltigung, Folter und Mord drohen. Dies zeigt uns, wie der tödliche Rassismus überall in Europa wächst. Das international geltende humanitäre Völkerrecht wird mit Füssen getreten. Menschenleben zu retten wird kriminalisiert und vor Gericht gebracht. Menschen ertrinken zu lassen, wird bejubelt und legitimiert.

Wir als Bundesverband der Migrantinnen fühlen uns verpflichtet, Stellung zu beziehen und uns zu solidarisieren. Wir möchten nicht mehr zusehen, wie Kinder, Frauen und Männer – Menschen sterben. Wir werden nicht mehr tatenlos zusehen, wie das Mittelmeer zu einem Massengrab wird. Wir werden dagegen protestieren, wie sich die EU-Länder und unsere Regierung weigern, Hilfe und Seenotrettung zu leisten. In den vergangenen Wochen sind in vielen Städten Zehntausende unter dem Motto SEEBRÜCKE – FÜR SICHERE HÄFEN auf die Straße gegangen. Jetzt rufen wir zu den örtlichen Demonstrationen und Aktionen auf, damit nicht Grenzen geschützt werden, sondern Menschen. Das massenhafte Ertrinken im Mittelmeer muss aufhören! In den folgenden Tagen und Wochen sind mehrere Aktionen geplant, die unten aufgeführt sind.
seenotrettung gkb 2018 2

20.07.18
Sulzbach-Rosenberg | 16 Uhr | Sparkassenplatz
Kiel | 7.00 Uhr | Bahnhofsvorplatz
Bonn | 18.00 Uhr | Marktplatz0
21.07.18
Bielefeld | 13 Uhr | Hauptbahnhof
Düsseldorf | 11 Uhr | DGB NRW
Freiburg | 12 Uhr | Platz d. Alten Synagoge
Münster | 13 Uhr | Stubengassenplatz
Einbeck | 14 Uhr | Marktplatz
Stuttgart | 14 Uhr | Schlossplatz
Augsburg | 15 Uhr | Königsplatz
Mannheim | 15 Uhr | Ehrenhof-Schloss
Marburg | 17 Uhr | Hauptbahnhof
22.07.18
Erfurt | 15 Uhr | Anger
Baden-Baden | 15 Uhr | Augustaplatz
München | 13 Uhr | Goetheplatz
24.07.18
Köln | 19 Uhr | Alte Feuerwache
27.07.18
Trier | 18 Uhr | Porta Nigra
Kassel | 18 Uhr | Hauptbahnhof
Osnabrück | 19 Uhr | Gemeindez. St. Marien
Heidelberg | 21 Uhr | Karlstorkino
28.07.18
Sindelfingen | 11 Uhr | Marktplatz
Lüneburg | 12 Uhr | Clamartpark
Osnabrück | 11 Uhr | Dom St. Peter
Osnabrück | 14 Uhr | Felix-Nussbaum-Haus
Münster | 12 Uhr | Hafenplatz
Dinslaken | 11 Uhr | Neutor Galerie
Kaiserslautern | 15 Uhr | Bahnhofsvorplatz
29.07.18
Dresden | 14 Uhr | Alaunplatz
Koblenz | 14 Uhr | Münzplatz

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