Der 14. Februar: ONE BILLION RISING!

Auf der ganzen Welt werden mehr als eine Milliarde Mädchen und Frauen unterdrückt und erleben dabei Gewalt. Das Recht auf ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben und Bildung ist weiterhin ein Phänomen, das Mädchen und Frauen verwehrt bleibt. Stattdessen werden sie geschlagen, zu Sex gezwungen oder in anderer Form misshandelt. Daher ist es heute wichtiger denn je, einen Widerstand gegen patriarchalische Rollenbilder und rückschrittlichen Gedankengut zu leisten.

Im November und Dezember 2019 waren hunderttausende von Frauen in Frankreich, in der Türkei, Chile Indien und vielen anderen Ländern gegen Gewalt an Frauen auf den Straßen. Laut dem indischen Innenministerium werden jeden Tag 92 Frauen vergewaltigt. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher. Denn die Täter sind in den meisten Fällen ein Familienmitglied, ein Nachbar oder ein Bekannter und es kommt gar nicht erst zu einer Anzeige.

In Frankreich demonstrierten zehntausende Frauen für Gleichberechtigung, gegen sexistische Gewalt und strengere Gesetze. Das Motto unter dem die Demonstranten gegen Gewalt und Diskriminierung der Frauen auf die Straße gingen, war #noustoutes. Übersetzt bedeutet es so viel wie “Wir alle”. In Frankreich werden jedes Jahr weit über 100 Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet und das mitten in Europa.

In Deutschland sieht es nicht besser aus.Die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2019 belegen, dass sind in Deutschland 135 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner und 15 Kinder getötet wurden. Insgesamt wurden mehr als 114.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner. Das zeigt eine Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) zum Thema Partnerschaftsgewalt. Bei vorsätzlicher Körperverletzung waren es etwa 67.000 Frauen. Fast 2.400 Vergewaltigungen oder sexuelle Nötigung in dieser Konstellation konnten statistisch erfasst werden. Jede Frau und jedes Mädchen, ganz egal wie alt oder jung sie ist, welcher Nationalität oder Religion sie angehört, kann sexualisierte Gewalt erleiden. Diese Form der Menschenrechtsverletzung passiert in Deutschland täglich. Jede siebte Frau hat in ihrem Leben schon einmal eine Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung erlebt.

Gewalt an Frauen wird nicht geduldet! Wir möchten in einer gerechten Welt leben, in der Mädchen und Frauen das Recht haben, selbstbestimmt, frei und in Würde zu leben. Wir werden es weder hinnehmen noch wegschauen. Wir organisieren uns und werden uns wehren. Wir lassen uns nicht in die wehrlose Opferrolle drengen lassen. Wir stehen aufrecht und werden noch lauter: „Wir sind nicht wehrlos. Wir werden uns mit aller Kraft und geschlossenen Reihen gegen das System, das Gewalt und Gewalttäter erzeugt entgegenstellen.“ Auch wir als Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland rufen Frauen, Mädchen und Männer dazu auf, an dieser Aktion teilzunehmen. Lasst uns unsere kollektive Stärke und unsere Solidarität zeigen!

OBR2020_Layout 1

,