Internationaler Frauentag 2015

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Wir stehen ein – Gegen Rassismus und Ausgrenzung!

Frauensolidarität stärken – Für Entgeltgleichheit und sichere Arbeit!

Frauen arbeiten größtenteils zu niedrigen Löhnen, in unfreiwilliger Teilzeit, Leih- oder Zeitarbeit, befristet, zu „flexiblen Arbeitszeiten“ und in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, wie „Minijobs“. Weniger als ein Drittel der arbeitenden türkeistämmigen Migrantinnen arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten. Frauen sind im europäischen Vergleich in Deutschland im Niedriglohnsektor überrepräsentiert. Der Frauenanteil am Niedriglohnbereich beträgt insgesamt 69,6%. Weniger Lohn bedeutet weniger Geld am Monatsende. Immer mehr Menschen und darunter eben auch viele Frauen, sind oder werden arm, obwohl sie arbeiten. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für Migrantinnen und Migranten in Deutschland anderthalbmal höher als bei Deutschen.

Immer mehr Geringverdiener können von ihrem Einkommen nicht leben. Nach einer aktuellen Studie der Universität Duisburg-Essen, waren 1,3 Millionen Menschen, die einer Arbeit nachgehen, auf zusätzliche Sozialleistungen nach ALG II angewiesen. Fast jeder Dritte muss so trotz Arbeit ergänzend „aufstocken“. Es bleibt dabei: Arbeit muss zum Leben reichen- das gilt auch für Migrantinnen. Besonders gravierend ist diese Entwicklung für Frauen. Sie stellen nicht nur Dreiviertel der Geringverdiener dar, sondern verdienen auch bei gleicher Arbeit rund 23 Prozent weniger Lohn als Männer.

Das ist nicht die Arbeitswelt, die wir uns vorstellen. Das ist nicht die Zukunft, die wir uns wünschen.

Der Kampf für existenzsichernde Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen ist daher gleichzeitig der Kampf von Frauen für ihre Gleichstellung und ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben!

  • Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit!
  • Sozialversicherungspflicht ab dem 1.Euro!
  • Eigenständige Arbeitserlaubnis – unabhängig vom Ehemann
  • Ausweitung und Stärkung der Weiterbildung für Migrantinnen 

Gegen Rassismus und Ausgrenzung

In den letzten Wochen wurden in verschiedenen Städten Deutschlands Demonstrationen und Kundgebungen veranstaltet, wo die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) marschieren. Die Zahl der Teilnehmer ist nicht zu unterschätzen. Im Januar haben Fanatiker etliche Redakteure in Paris brutal ermordet. Nun benutzt Pegida die grausame Tat, um gegen Menschen islamischen Glaubens und Flüchtlinge zu hetzen. Damit befeuern sie die Spirale aus Hass – und spielen den Tätern in die Hände. In ganz Europa sind rechte Parteien auf dem Vormarsch und versuchen die Ängste der Menschen gegen Flüchtlinge und die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu lenken. Übergriffe auf Flüchtlinge haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Ob PEGIDA oder andere rassistische Kräfte oder rückwärtsgewandte islamische nationalistische Kräfte – sie treiben einen Keil und schüren Feindschaften zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Es ist dringender denn je, die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen und gemeinsam für ein besseres Leben und Zukunft einzustehen.

pdf:

2015. Aufruf

 

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