Internationaler Tag gegen Rassismus

Auch wenn das gesellschaftliche Leben zurzeit nahezu zum Erliegen gekommen ist, unterstreichen wir die Bedeutung des internationalen Tages gegen Rassismus. 

Während der „Internationale Tag gegen Rassismus“ erstmals 1966 als Gedenktag erklärt wurde, hat diese Thematik bis heute nicht an Bedeutung verloren. 

Im Gegenteil, Menschen werden immer mehr aufgrund von Unterschieden, worin auch immer diese begründet werden, diskriminiert. 

Die jüngsten rassistisch motivierten Anschläge in Hanau und Halle sind ein trauriger Beleg hierfür.  

Während geistige Brandstifter besonders in Krisenzeiten mit rassistischen Stereotypen und Verschwörungstheorien Hass und Hetze zu verbreiten versuchen, ist es heute wichtiger denn je sich diesem entgegenzustellen. Die Corona-Debatte bildet dabei keine Ausnahme. Während dieser Zeit werden weiterhin einzelne Menschengruppen zu Sündenböcken erklärt. Dabei ist es so einfach: Das Virus kennt keine Herkunft, keine Hautfarbe und kein Geschlecht. Es trifft uns alle, die gesamte Menschheit gleichermaßen.

Auch wenn das Virus Corona unseren Alltag bestimmt und Gesprächsthema Nummer eins ist, dürfen wir die Geschehnisse auf der Welt nicht missachten. Zurzeit sind tausende Menschen auf der Flucht und werden komplett von den Gesundheitsmaßnahmen ausgeschlossen und leben unter menschenverachtenden Bedingungen. Geflüchtete, die in Deutschland Asyl beantragt haben, werden von Seiten der Bundesrepublik weiterhin abgeschoben. Dabei ist ein Abschiebestopp unabdingbar. Es ist völlig menschenverachtend Menschen außer Lande zu bringen und so die Ausbreitung des Coronavirus zu riskieren. 

Es ist wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass Rassismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf. Wie es auch wichtig ist, Alltagsrassismus zu erkennen und ihm die Stirn zu bieten.

Wir als Bundesverband der Migrantinnen stellen uns entschlossen gegen Rassismus. Auch auf diesem Wege möchten wir nochmals unsere Solidarität mit den Opfern, ihren Angehörigen und allen Menschen, die von Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind, kundtun. Wir setzen uns für eine Gesellschaft der Vielen und der Vielfalt ein. Rassismus und rechte Gewalt dürfen nie wieder salonfähig werden.

Wir, als Bundesverband der Migrantinnen, stellen uns entschlossen 

  • gegen das Verbreiten von Stereotypen, 
  • gegen die aggressive Ablehnung einzelner Ethnien, Kulturen und Nationalitäten.

Wir fordern:

  • Keine Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung!
  • Keine Verfolgung aufgrund von Kultur und Glaubensrichtung!
  • Keinen Raum für Alltagsrassismus!
  • Die Freiheit aller Menschen zur selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens!
  • Das Ende der Gewalt gegen Menschen auf der Flucht!
  • Das sofortige Abschiebestopp von Geflüchteten!
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