Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung. Egal wo und aus welchen Motiven sie passiert. Die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten entlarven die dunklen Seiten in der Lebenswirklichkeit von vielen Frauen. Gewalt gegen Frauen bzw. im konkreten Fall die sexualisierte Gewalt, ist seit Jahren ein immer da gewesenes Problem. Sie hat keine Herkunft, keine bestimmte Religion und darf keiner bestimmten Bevölkerungsgruppe zugeschrieben werden.
Einer im März 2014 veröffentlichten Studie zufolge ist in den Staaten der Europäischen Union jede dritte Frau schon einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. (Untersuchung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte – FRA). 62 Millionen Frauen in der EU seien betroffen. Deutschland liegt mit 35 Prozent etwas über dem EU-Schnitt (33%). Die Autoren der Studie schätzen, dass mindestens 83 Millionen Frauen in der EU seit ihrem 15. Geburtstag schon einmal sexuell belästigt worden sind.
Statt über die tatsächlichen Ursachen von frauenspezifischer Gewalt zu sprechen, die in patriarchalischen Denk- und Machtvorstellungen ruhen, versuchen nun rechte und rassistische Kreise wie Pro NRW, AfD oder Pegida die Stimmung aufzuheizen und für ihr menschenverachtendes Weltbild zu instrumentalisieren. Dazu reihen sich die Gesetzesinitiativen zur Verschärfung des Asylrechts einschließlich der erleichterten Abschiebung von kriminellen Geflüchteten.
Wir stellen klar:
Das Asylrecht ist ein Menschenrecht – und ist damit kein Gastrecht!
Gewalt gegen Frauen einschl. der sexuellen Nötigung ist ein Verbrechen, deren Wurzeln tief verankert ist in überkommenen, patriarchalischen Denk- und Verhaltensweisen – unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion und Bevölkerungsgruppe.
Die Kürzungen im Bereich der Frauen- und Mädchenhäuser führen nur zu einer Verschlechterung der Situation von Betroffenen. Die finanzielle Förderung von Beratungs- und Mädchenhäuser muss gewährleistet werden!