Für Frieden! Für Demokratie! Für Solidarität!

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Attentat in Ankara: Kriegskurs der AKP-Regierung reißt weitere Menschen in den Tod.

Für Frieden! Für Demokratie! Für Solidarität!

Am 10.10.15 sind bei einem blutigen Anschlag auf eine Friedensdemonstration von Gewerkschaften und Berufsverbänden in Ankara 128 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten liegt bei über 400. Zu der Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt hatten die Gewerkschaften DISK, (Konföderation der Revolutionären Arbeitergewerkschaften der Türkei) KESK (Dachverband von Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in der Türkei) und die Berufsverbände TMMOB (Türkischer Verband der Ingenieurs- und Architektenkammer) und TTB (Ärztekammer der Türkei) aufgerufen.

Mit Tänzen, Freudengesängen und Parolen für Frieden und Demokratie eröffneten tausende GewerkschafterInnen, Frauen und Jugendliche die so bedeutende Demonstration, die vor dem Hintergrund anhaltender Hass- und Gewaltaktionen staatlicher und rechten/faschistischen Kreisen stattfand. Seit den Parlamentswahlen am 7.Juni steuern die AKP-Regierung und ihr eigentlicher Lenker R.T.Erdogan einen brutalen Kriegskurs an. Die einschneidenden Angriffe auf soziale und politische Rechte, das Festharren an der militärischen Lösung der Kurdenfrage, die Zuspitzung der militärischen Gewalt durch die sog. Anti-Terror-Operationen, die Verfolgung von andersdenkenden Menschen, die systematische Gewalt an Frauen und die Unterdrückung von ethnischen, religiösen und kulturellen Minderheiten sind Zeugnisse der autoritär-islamistischen AKP Regierung und dem Staatspräsidenten R.T.Erdogan. Die gezielte Spaltung und Polarisierung der Gesellschaft in Pro- und Anti-AKP, erzeugte in den letzten Monaten einen hochgefährlichen Boden für rechte/faschistische Angriffe auf jede Form der demokratischen Opposition. Um so bedeutend war der Aufruf der Gewerkschaften und Berufsverbände zu einer Friedensdemonstration. Es sollte den Schulterschluss von Gewerkschaften und Berufsverbänden gegen den Kriegskurs der AKP Regierung und R.T.Erdogan demonstrieren. Es sollte ein Fest von Frauen, Jugendlichen und Männern unterschiedlich ethnischer Herkunft und Konfessionen werden. Es sollte ein Fest des Friedens und der Einheit der Völker in der Türkei werden. Die Stimmen nach Frieden von Tausenden wurden mit zwei Bomben gesprengt. Wieder einmal. Wieder Tote. Darunter viele Jugendliche, junge Frauen. Wieder ein barbarisches Attentat, das auch uns der hier lebenden Frauen in Deutschland in tiefe Trauer, in tiefes Entsetzen, in tiefe Wut versetzt. KollegInnen, politische Weggefährten, FreundInnen, Mütter, Väter und Geschwister trauern landesweit um den Tod ihrer engsten Angehörigen und Bekannten.

Die überwältigende Trauer und Wut hat nun ganze Landesteile erfasst. Vielerorts finden Proteste und Solidaritätsaktionen statt. Für den 12. und 13. Oktober haben Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen unter dem Aufruf „Wir halten das Leben an!“ zu ganztägigen Generalstreiks aufgerufen. Universitäten und Schulen wurden boykottiert. Die landesweite Fraueninitiative für Frieden schloss sich ebenso diesem Aufruf an und ist Teil der Proteste. „Wir sind wütend. Wir können nicht mehr so weiterleben, als wäre nichts geschehen. (…) Das Leben muss stillstehen. Wir werden es stilllegen. Wir haben es mit einer Regierung zu tun, die verantwortlich am Tod so vieler Menschen in Diyarbakir, Suruc, Cizre, Silopi und Ankara ist. Eine Regierung, die versucht, ihre Verbrechen zu rechtfertigen. Solch eine Regierung wollen wir nicht. (…) Trotz der unerträglichen Trauer und Wut halten wir Frauen fest an unserem Wunsch nach Frieden. (…) Das Geschehene werden wir nicht vergessen. (…) Wir werden nicht nachgeben. Wir werden nicht stillstehen. (…) Wir fordern Aufklärung“, so der Auszug aus der Erklärung der Fraueninitiative für Frieden vom 11.Oktober. Diese Erklärung und Forderung unterstützen wir in vollster Überzeugung.

Wir Frauen im Bundesverband in Deutschland e.V. verurteilen das entsetzliche Attentat in Ankara und fordern die lückenlose Aufdeckung der Verantwortlichen. Dieser Anschlag galt allen, die sich für Frieden und Demokratie einsetzen. Die politische Verantwortung liegt einzig bei der AKP Regierung!

Wir Frauen im Bundesverband der Migrantinnen e.V. teilen die tiefe Trauer über den Tod von 128 Menschen. Unser Mitgefühl und unsere breite Solidarität gehören ihren Angehörigen, ihren Freunden und Weggefährten. Für Frieden. Für Demokratie. In Solidarität.

pdf:

PM ankara_

 

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