Wir erheben uns gegen Feminizide! Wir fordern die bedingungslose Durchsetzung der Istanbuler Konvention!
Innerhalb der letzten Wochen sind zwei Frauen von ihren (Ehe-) Partnern ermordet worden. Zunächst wurde in Bad Soden-Salmünster die 42-jährige Brigitte H. und am Dienstagabend in Dortmund die 38-jährige Onalia C. von ihren Ehemännern getötet.
Beide wurden in ihren eigenen Wohnungen durch ihre Ehemänner, in ihren eigenen vier Wänden und in Anwesenheit ihrer Kinder auf einer brutalen Art und Weise ermordet.
Brigitte und Onalia sind nicht die Einzigen
An jedem dritten Tag wird eine Frau in Deutschland ermordet, jeden Tag kommt es zu einem Tötungsversuch. Diese Vorfälle tauchen lediglich in den regionalen Zeitungen auf. Dabei werden ihre Namen, ihre Geschichten und ihre Gesichter mit derselben Überschrift erwähnt: Familientragödie oder Eifersuchtsdrama.
Die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2019 belegen, dass in Deutschland 135 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wurden. 2018 wurden insgesamt mehr als 114.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner.
Istanbuler Konvention: Jede Frau, die Schutz und Hilfe sucht, muss bedingungslos aufgenommen und geschützt werden
Bis heute ist die Finanzierung von Frauenhäusern noch immer nicht entsprechend geregelt. Die häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt in Deutschland zu. Dass eine für den Schutz von Frauen so wichtige Einrichtung wie das Frauenhaus bundesgesetzlich nicht einheitlich und klar geregelt ist, ist nicht akzeptabel.
Dabei muss die Bundesrepublik sicherstellen, dass allen Frauen, die Gewalt erleiden entsprechende Hilfe und Unterstützung zur Verfügung steht, unabhängig von ihrem Wohnort, Gesundheitszustand, der Herkunft oder dem Aufenthaltstitel.
Wir gedenken aller Frauen, die durch patriarchale Gewalt ermordet wurden. Wir führen unsere Bemühungen für ein gleichberechtigtes und gewaltfreies Zusammenleben entschlossen fort.