1.Mai 2015 Wir bleiben dran – Für Sichere Arbeit und Entgeltgerechtigkeit

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Der 1. Mai ist als internationaler Tag der Einheit, Solidarität und dem Streit für gerechte Arbeit und für eine gerechte Gesellschaft auch für uns Migrantinnen ein besonderer Tag. Warum? Darum!

Entgeltgleichheit? Keineswegs!

Frauen arbeiten größtenteils zu niedrigen Löhnen, in unfreiwilliger Teilzeit, Leih- oder Zeitarbeit, befristet, zu „flexiblen Arbeitszeiten“ und in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, wie „Minijobs“. Weniger als ein Drittel der arbeitenden türkeistämmigen Migrantinnen arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten. Der Frauenanteil am Niedriglohnbereich beträgt insgesamt 69,6%. Weniger Lohn bedeutet weniger Geld am Monatsende.

Arm trotz Arbeit – gerade Frauen trifft´s

Immer mehr Geringverdiener können von ihrem Einkommen nicht leben. Nach einer aktuellen Studie der Universität Duisburg-Essen, waren 1,3 Millionen Menschen, die einer Arbeit nachgehen, auf zusätzliche Sozialleistungen nach ALG II angewiesen. Fast jeder Dritte muss so trotz Arbeit ergänzend „aufstocken“. Es bleibt dabei: Arbeit muss zum Leben reichen- das gilt auch für Migrantinnen. Besonders gravierend ist diese Entwicklung für Frauen. Sie stellen nicht nur Dreiviertel der Geringverdiener dar, sondern verdienen auch bei gleicher Arbeit rund 22 Prozent weniger Lohn als Männer. Selbst eine gute Ausbildung schützt heute längst nicht mehr vor Armut.

Diskriminierung aufgrund der Herkunft

Der Anteil von Migrantinnen in Minijobs und Leiharbeit überdurchschnittlich hoch. Im Rentenalter erwartet viele Frauen ein Leben in Armut. Die sog. Mütter-Rente oder die Rentenerhöhung in Höhe von 28 Euro im Monat lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein dar. Auch das Festhalten am Betreuungsgeld bedeutet nichts anderes als das Beharren an einer Politik, die die Frauen aus dem Arbeitsleben verdrängt. Bei der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz werden Migrantinnen auch bei gleicher Qualifikation benachteiligt. Schon wegen ihrer Namen fallen sie in vielen Personalabteilungen durch das Bewerbersieb. Schlechte Arbeitsbedingungen machen vor allem denjenigen zu schaffen, die auch außerhalb der Arbeit Stress mit der Organisation von Familie oder Pflegearbeit haben. Eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist eine wichtige Voraussetzung, um Frauen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt einzuräumen, die ihnen zusteht. Das ist nicht die Arbeitswelt, die wir uns vorstellen. Die Forderung nach existenzsichernden Löhnen und gerechten Arbeitsbedingungen ist daher gleichzeitig der Kampf von Frauen für ihre Gleichstellung und ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben!

 Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit!

 Sozialversicherungspflicht ab dem 1.Euro!

 Eigenständiges Arbeits- und Aufentshaltsrecht – unabhängig vom Ehemann

 Ausweitung und Stärkung der Weiterbildung für Migrantinnen

pdf  1 Mai

 

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