28. Mai 2015 | Bei Großkundgebungen in Frankfurt am Main und Hamburg haben heute die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst ihrer Forderung nach Aufwertung ihrer Tätigkeiten Nachdruck verliehen. Auf dem Frankfurter Römerberg versammelten sich rund 16.000 Erzieherinnen, Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und Beschäftigte aus der Behindertenhilfe vor allem aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern, in Hamburg kamen rund 15.000 Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsberufe aus ganz Norddeutschland zusammen. Insgesamt waren heute rund 50.000 Beschäftigte im Streik.
In Frankfurt, dem Sitz der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), appellierte der ver.di-Vorsitzende, Frank Bsirske, an die kommunalen Arbeitgeber: „Kommt heraus aus eurer Verschanzung, stellt euch eurer Verantwortung.“ Die VKA hatte ihre Mitgliederversammlung kurzfristig vom Römer zum Flughafen verlegt. Bsirske betonte: „Unser Angebot an die VKA ist ganz klar: Wir sind jederzeit zu Verhandlungen bereit. Nach einem annehmbaren Ergebnis zu suchen, dazu stehen wir bereit: heute, morgen, jederzeit. Suchen wir gemeinsam ernsthaft nach einer Lösung.“
Der ver.di-Vorsitzende machte aber auch deutlich, dass ein Ergebnis am Ende eine klare Aufwertung aller Tätigkeiten im Sozial- und Erziehungsdienst beinhalten müsse. Bisher hatte die VKA überhaupt keine Verbesserungen für Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen oder Beschäftigte in der Behindertenhilfe in Aussicht gestellt und lediglich für einen sehr kleinen Teil von Erzieherinnen und Kita-Leitungen unverbindliche und jederzeit rückholbare Vorschläge gemacht. „Die Kolleginnen und Kollegen im Sozial- und Erziehungsdienst brauchen mehr Anerkennung und bessere Bezahlung. Aufwertung eben. Jetzt!“ Darüber, ob ein mögliches Ergebnis der Tarifverhandlungen annehmbar sei, würden am Schluss die Vertreterinnen und Vertreter aus den Streik-Einrichtungen in einer Streikdelegiertenkonferenz entscheiden.