Frauentag: Gemeinsame Veranstaltung des Bundespräsidialamtes und des Deutschen Frauenrates


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Am 7. März empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Deutschen Frauenrat sowie ausgewählte Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft am 7.März im Schloss Bellevue, anlässlich des Internationalen Frauentags.

Der Bundepräsident eröffnete die Veranstaltung und sprach der frauenpolitischen Allianzen eine große Bedeutung zu und betonte die bereits erzielten Fortschritte im Bereich der deutschen Gleichstellungspolitik und wies zugleich daraufhin, dass vor allem 2025 im Kontext einer zunehmenden Frauenfeindlichkeit noch viel Arbeit zu leisten sei.

Dr. Beate von Miquel, bezeichnete in ihrer Rede das verabschiedete Gewalthilfegesetz als Meilenstein im Gewaltschutz, dank des unermüdlichen Engagements eines breiten Bündnisses, das vereint zusammengearbeitet hat. Dieser Erfolg, so von Miquel, demonstriere das Potenzial, das für gleichstellungspolitische Errungenschaften besteht, wenn Frauen sich pluralistisch und unabhängig von Parteien sowie weltanschaulichen und religiösen Bindungen organisieren. Er müsse in der kommenden Legislatur als Leitlinie dienen.

Anschließend diskutierten Prof. Dr. Heide Pfarr (Deutscher Juristinnenbund), Ceyda Tutan (Bundesverband der Migrantinnen), Daniela Hottenbacher (Bund der Deutschen Katholischen Jugend), Petra Bentkämper (Deutscher LandFrauenverband) und Elke Büdenbender unter anderem über gleichstellungspolitische Erfolge und bestehende Herausforderungen.

Die Vertreter:innen der Frauenverbände sprachen über bisher erkämpft Errungenschaften und immer noch bestehenden Ungleichheiten in verschiedenen Bereichen, z.B. über den immer noch bestehende Gender Pay Gap auf dem Arbeitsmarkt,Prof. Dr. Heide Pfarr vom Juristinnenbund und sprach von der immer  Lohnlücke zwischen Männer und Frauen, der aktuell bei 16% Prozent liegt. Angesprochen wurde auch der Migration Pay Gap, der noch höher ausfällt und aufzeigt, dass Menschen mit Migrationshintergrund in bestimmten Branchen bei gleicher Qualifikation und gleicher Leistung für die gleiche Arbeit dennoch weniger Gehalt bekommen.

Des Weiteren wurden erhebliche Lücken des Gewalthilfegesetzes aufgezeigt. „Die Istanbul-Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten dazu, ausnahmslos alle Frauen vor Gewalt zu schützen. Gewaltbetroffene Frauen dürfen nicht ungleich behandelt werden,“ sprach Frau Tutan vom Bundesverband der Migrantinnen. 

Frau Hottenbacher von der katholischen Jugend betonte, dass die Sensibilisierung und Aufklärung der kommenden Generationen wichtig sei, da der Kampf um Gleichberechtigung weitergeführt werden, insbesondere weil wir vor großen Veränderungen und Einflüssen stehen. Frau Büdenbender untersrich die Wichtigkeit der Bildung diesbezüglich schon von Klein auf.

Ein weiteres Thema war die Notwendigkeit von Netzwerken und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Auch hier betonte Frau Tutan vom Bundesverband der Migrantinnen, dass es dringend notwendig sei, dass Verbände finanziell gut ausgestattet sein müssten. „Insbesondere auf den Hinblick des zunehmenden Rechtsruck, der immer schärfer werdenden diskriminierenden Rhetorik und der sich zuspitzenden Stimmung gegen Migrant:innen, braucht es Verbände die sich für die Rechte der Migrantinnen und Geflüchteten stark machen und die Probleme sichtbar machen. Für eine Gute Lobbyarbeit braucht es Geld,“ so die Worte von Frau Tutan.

Auch die sinkende Anzahl der Frauen im Bundestag wurde kritisiert und daran aufgezeigt, dass diese Unterrepräsentation von Frauen, die fehlende Parität in Parlamenten und Räten, die Arbeit in Sachen Gleichstellung erheblich erschwert. Dazu erklärte Petra Bentkämper von den Landfrauen, dass es insbesondere im ländlichen Raum eine große Herausforderung sei, mehr Frauen in politische Gremien zu bringen.

Die Veranstaltung wurde von Andrea Blome moderiert und von Kulturbeiträgen durch die Autorin Julia Korbik und die Musikerin begleitet.

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