Wir gedenken Esther Bejarano

Wir trauern um Esther Bejarano, die am vergangenen Samstag mit 96 Jahren verstorben ist. Sie war eine Holocaust-Überlebende und kämpfte bis in ihr hohes Alter unermüdlich gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus. Bis zu ihrem Tod engagierte sich Bejarano in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Sie erinnerte als Antifaschistin und Musikerin an die Gräueltaten der NS-Verbrechen und rüttelte Menschen aller Altersgruppen wach. Sie trat auf etlichen Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen, in Schulen auf und wurde nicht müde, ihre Stimme gegen rechts zu erheben. Nazis entgegenzutreten, die NSU-Morde aufzuklären und eine antifaschistische Politik zu führen, waren Forderungen von ihr, die sie immer wieder zur Sprache brachte. »Man darf nicht schweigen und vergessen«, erklärte sie mit Blick auf die Zeit des Faschismus immer wieder und forderte, dass der 8. Mai, der Tag der Befreiung zum Feiertag erklärt wird.
Eine starke, unermüdliche und kämpferische Frau ist von uns gegangen. Mit ihren Liedern, ihren Erzählungen und ihrem Kampfgeist hat uns Esther Bejarano Großes und Wichtiges hinterlassen.