Genauso verurteilt DaMigra e. V. die Instrumentalisierung von sexualisierter Gewalt zur Rechtfertigung rassistischer Forderungen.
Es ist ein grausames Verbrechen. Ein 17-jähriger Geflüchteter steht unter dringendem Tatverdacht, die 19-jährige Maria in Freiburg vergewaltigt und ermordet zu haben. Und wie schon nach den Vorkommnissen der Silvesternacht steht die Frage im Raum: Wie sollen wir damit umgehen? „Unsere Antwort auf sexualisierte Gewalt lautet immer, überall und ausnahmslos, die Straftat konsequent aufzuklären und gegen Straftäter mit aller Härte der Justiz vorzugehen“, so Dr. Delal Atmaca, Vorstandssprecherin von DaMigra e. V.Eines dürften wir aber nicht tun, so Atmaca weiter: „Derlei Übergriffe auf die Kultur oder Herkunft der Täter zurückführen. Das führt dazu, kriminelles Verhalten und Sexismus durch einen ethnischen Mantel zu verschleiern. Zum anderen wirkt eine solche Vereinfachung grob stigmatisierend.“
Die Debatte, in der die Gewalt gegen Frauen einer bestimmten ethnischen Gruppe von Männern zugeschrieben und somit kulturalisiert und rassifiziert wird, ist nicht neu. Die Diskussion um die sexualisierten Angriffe in der Silversternacht führte zu einer Kriminalisierung von „Nordafrikanern“ und zu einer weiteren Einschränkung des Menschenrechts auf Asyl; dies wurde von geflüchteten Frauen (u. a. von Women in Exile) scharf kritisiert – denn sie sind die Leidtragenden. Vulnerable Gruppen wie geflüchtete Frauen und Kinder werden durch Stigmatisierung und Asylrechtsverschärfungen weiter geschwächt und an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
DaMigra e. V stellt sich entschieden einer Instrumentalisierung von sexistischer und/oder krimineller Gewalt zur Verschärfung rassistischer und populistischer Parolen und Forderungen, insbesondere mit Blick auf das vergiftete gesellschaftliche Klima in Baden-Würtemberg und andernorts seit dem steigenden Wahlerfolg der AfD.