Auf zum 1.Mai:

Denn wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Gemeinsam gegen Rassismus!

12718017_1719663958313940_4937952981263456627_nSeit dem 1890 wird der erste Mai als internationaler Kampf- und Feiertag der ArbeiterInnen und Beschäftigten hier und weltweit mit Massenkundgebungen feierlich begangen. Es ist der Tag, an dem sie ihre Stimme erheben, um ihre Forderungen nach einem menschenwürdigen Leben zu bekräftigen. Die Maikundgebungen gestalteten sich zum Höhepunkt des Protestes für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der werktätigen Frauen und Männer. Sie waren gleichzeitig des politischen Ausdrucks für Frieden, internationale Solidarität und den Vorstellungen von einer besseren Zukunft. Die Gleichstellung von Frauen ist darin ein unzertrennlicher Teil.

Gleichberechtigung – Es gibt viel zu tun!

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Insgesamt hat sich an der Gleichstellung der Frau in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Weltweit arbeiten 600 Millionen Frauen in unsicheren, befristeten und geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Frauen arbeiten überproportional im Niedriglohnbereich, sie sind Geringverdiener, arbeiten in ungesicherten Arbeitsverhältnissen wie Minijobs oder Teilzeit und verdienen immer noch durchschnittlich 22% weniger Lohn. Weniger als ein Drittel der arbeitenden türkeistämmigen Migrantinnen arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten. Der Frauenanteil am Niedriglohnbereich beträgt insgesamt 69,6%. Weniger Lohn bedeutet weniger Geld am Monatsende.

Immer mehr Geringverdiener können von ihrem Einkommen nicht leben. Fast jeder Dritte muss trotz Arbeit ergänzend „aufstocken“. In den Branchen, wo der Frauenanteil überdurchschnittlich hoch ist, reißen Niedriglöhne und unsichere Arbeitsbedingungen jeglichen Boden für ein menschenwürdiges Leben weg. So bspw. in der Gebäudereinigung, wo rund 540.000 Frauen – größtenteils Migrantinnen – arbeiten. Doch auch im Handel wird die „flexible Arbeit“ von den Unternehmen massiv eingesetzt. So findet man in den Etagen und Lagern im Einzelhandel kaum noch regulär beschäftigte Frauen – darunter größtenteils Migrantinnen. Der massive Arbeitsdruck löst bei vielen psychische Erkrankungen aus.

Gegen Diskriminierung!

Der Anteil von Migrantinnen in Minijobs und Leiharbeit überdurchschnittlich hoch. Im Rentenalter erwartet viele Frauen ein Leben in Armut. Bei der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz werden Migrantinnen auch bei gleicher Qualifikation benachteiligt. Schon wegen ihrer Namen fallen sie in vielen Personalabteilungen durch das Bewerbersieb. Schlechte Arbeitsbedingungen machen vor allem denjenigen zu schaffen, die auch außerhalb der Arbeit Stress mit der Organisation von Familie oder Pflegearbeit haben. Eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist eine wichtige Voraussetzung, um Frauen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt einzuräumen, die ihnen zusteht.

Die Forderung nach existenzsichernden Löhnen und gerechten Arbeitsbedingungen ist daher gleichzeitig der Kampf von Frauen für ihre Gleichstellung und ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben!

 

  • Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!
  • Sozialversicherungspflicht ab dem 1.Euro!
  • Eigenständige Arbeitserlaubnis – unabhängig vom Ehemann
  • Ausweitung und Stärkung der Weiterbildung für Migrantinnen

Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V.

pdf: 1Mai

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